Während wir geduldig die Rückmeldung der Koalition „Zukunft Düren“ auf unseren offenen Brief in Sachen Mobilitätswende erwarten, werden wir von einer dringenden verkehrspolitischen Intervention der cDU überrascht.

Thomas Rachel, dem ehemaligen Parlamentarischen Staatssekretär und jetzigen Kirchenpolitischem Sprecher der cDU/csU-Bundestagsfraktion ist aufgefallen, dass es da irgendein Problem mit dem kaputten Aufzug am Dürener Bahnhof gibt.

Besonders gut gefallen hat uns die zugreifende Art, das Anpacken und Problemlösen. Schade, dass Herr Rachel nicht immer selbst vor Ort sein kann, um zu helfen. Auch die Betonung von “Familien“ durch einen eleganten Hashtag finden wir super.

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Dafür hat natürlich auch das Aachener Medienhaus Belgische Mediahuis Platz – jetzt wo Herr Rachel nicht mehr so häufig mit dicken Fördermittel-Zusagen aus Berlin nach Düren und ins Blatt kommt.

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Brandheiße Geschichte also, über die sich die Dürener BürgeriX komischerweise schon seit gefühlt tausend Jahren aufregen. Der Aufzug an Gleis 3 ist nämlich nicht erst seit gestern, ein paar Wochen oder Monaten kaputt. (Allerdings sind wieder Wahlen in ein paar Wochen…)

Wenn man sich den bisherigen Lebenslauf dieses Auf-Ab-Kastens anschaut, wäre es sinnvoller danach zu fragen, wann der überhaupt mal länger als drei Wochen am Stück in Betrieb war. Wahrscheinlich fuhr da noch die Straßenbahn durch Düren. Vom grundsätzlichen Erscheinungsbild unseres Eingangs-Tores in die „Stadt der kurzen Wege“ und der gelebten Multimodalmobilität mal ganz zu schweigen.

Für den Gesamteindruck hat eine WDR-Lokalzeit-Reporterin die nahezu perfekten Worte gefunden: „Der Dürener Bahnhof – eine Kulisse wie aus einem Endzeit-Film…“

Und Herr Rachel hat wahrscheinlich einfach am 4. Februar im WDR oder irgendwann in der Neuland-Mediakthek die Lokalzeit Aachen geguckt und als Nichtmehrstaatssekretär nun etwas mehr Zeit für Engagement in Sachen Mobilitätswende. Jetzt, wo eins seiner Lieblingsprojekte, die B56n, wie am Schnürchen läuft und Platz schafft für die menschenfreundliche Mobilität der Zukunft, ist das auch sehr gut verständlich. Ein purer Akt christlicher Nächstenliebe.


Hauptsache der Bahnhof Düren ist ansonsten absolut barrierefrei und topmodern ausgestattet. Bis zum „4.Quartal 2021“ sind bestimmt auch die Aufzüge vollends modernisiert. Mit Blick auf den Kalender könnte das gerade noch so klappen.


Am WDR-Lokalzeit-Berichttag ergab sich Herrn Rachel übrigens in der überregionalen Presse die Gelegenheit zu betonen, wie wichtig das „c“ in cDU sei. Besonders jetzt in ihrem kernpolitischen Erneuerungsprozess nach den ziemlich unterhaltsamen Erfahrungen aus den vergangenen Kommunal- und Bundestagswahlen. *Zwinkersmiley*

#Pruegelmeister
#LuegenLaschet

Heute gilt es, das Versprechen „Wohlstand für alle“ mit der Bewahrung der Schöpfung und konsequentem Klimaschutz zu verknüpfen.

Schafft die CDU das C ab, schafft sie sich selbst ab
Gastbeitrag von Thomas Rachel (cDU) in der FAZ (faz.net).

Toll! Besonders wenn man Parkplätze und ausschließlich für Pkw optimierte Innenstädte als göttliche Schöpfung begreift und durch sie den Klimaschutz zu fördern gedenkt. Dann hat man immer schnell ein unschlagbares Argument für das notwendige Festhalten am Alten parat. Weiter so! AKW und Gaskraftwerke sind ja heutzutage auch „grün“ und „nachhaltig“. *EU-Kommissions-Zwinkersmiley*. Und überhaupt:

Jesus wäre bestimmt auch SUV-Fahrer gewesen.

Die cDU will auf jeden Fall „das gute Parkraumangebot in der Innenstadt erhalten“. Und hat trotz ihrer parlamentarischen Machtlosigkeit z.B. beim Platz an der Schützenstraße mal wieder erfolgreich um den Erhalt göttlicher Schöpfung gekämpft.

Ansonsten ist aber auch die cDU maximal pro Mobiltätswende eingestellt. Allein aus christlichem Selbstverständnis und innerem Erneuerungsbedarf heraus. (Nur für die Autofahrenden darf sich halt nichts ändern.) Und sie steht natürlich voll hinter der lokalpolitischen Verkehrs-Bibel, dem Klimaschutz-Teilkonzept „Klimafreundliche Mobilität in Düren“, welches bereits seit Jahren von Rot-Grün+X (mit freundlicher Unterstützung der cDU) umgesetzt wird und damals mit cDU-Stimmen einstimmig im Stadtrat beschlossen wurde.

Na gut, sie wollen sich wohl der städtetagischen Initiative „Lebenswerte Städte durch angemessene Geschwindigkeiten“ verweigern, wie man in den asozialen Medien liest. Das ist aber bestimmt nur so ein möchtegern-taktisches, lokalparteipolitisches Macht-Gerangelchen im Sadtrat-Theater oder ein Internetz-Gerücht.

Und sonst? Die wollen separierte Radwege, unterstützen eine „Protected Bike Lane“ auf der Veldener Straße und sprechen sich gegen die gefährlichen Schutzstreifen (bspw. in Gewerbegebieten) aus. Außerdem fordert die cDU eine neue Brücke über die Rur – ganz alleine für Fuß- und Radverkehr!

Und die fDP? Machen wahrscheinlich eh immer genau das mit, was ihr machtspendender Koalitionspartner ihnen gerade halt so vorgibt. Wenn sie sich nicht gerade gegenseitig verklagen.*Zwinkersmiley* (Was ist dabei eigentlich rausgekommen?)

Zum guten Ende zurück zur cDU und noch ein paar wenige Punkte aus dem recht umfangreichen Programm für 2020-2025.

Die cDU Düren will…

  • den bewussten Umgang mit Energie fördern,
  • die Natur und die Umwelt in der Umgebung der Stadtteile bewahren,
  • eine gute verkehrliche Anbindung an die Innenstadt ermöglichen,
  • den Masterplan Innenstadt vollenden,
  • einen Fußverkehrs-Check in der Innenstadt durchführen,
  • die Aufenthaltsqualität in der City durch Blumen, Licht, Grün und Wasser verbessern
  • unsere Parks als grüne Lungen der Stadt attraktiver gestalten *hüstel*
  • den Bereich Schützenstraße städtebaulich aufwerten
  • gerade jetzt den Strukturwandel als Chance nutzen und gestalten
  • schnelle und unkomplizierte Genehmigungsverfahren
  • die Lebensqualität für Jung und Alt steigern
  • die Nordumgehung B 399n auf den Weg bringen und damit die Innenstadt, Birkesdorf, Hoven, Gürzenich und Mariaweiler spürbar entlasten
  • das Radwegenetz ausbauen, auch durch die Schaffung von Radvorrangrouten und die Nutzung von Feldwegen
  • die Sicherheit auf Fuß- und Radwegen erhöhen, nicht nur für unsere älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger
  • den Verkehrsfluss durch mehr „Grüne Wellen“ beschleunigen
  • die Erreichbarkeit der Innenstadt für alle Verkehrsmittel sicherstellen
  • das gute Parkraumangebot in der Innenstadt erhalten
  • den technologieoffenen Ausbau alternativer Antriebsformen (z.B. Elektro- oder Wasserstofffahrzeuge) fördern
  • überall in der Stadt ausreichende Ladekapazitäten für Elektrofahrzeuge anbieten
  • den Weiterbau der K 35n als Ortsumgehung von Merken vollenden und die Anbindung an die B 56 durch den Neubau der Rurbrücke ertüchtigen
  • die enorme Verkehrsbelastung von Arnoldsweiler durch verkehrslenkende Maßnahmen und eine Verlegung der A4-Umleitungsstrecke reduzieren
  • die Belastung der Stadtteile durch den Schwerlastverkehr soweit wie möglich reduzieren
  • eine Verbindung für Fußgänger und Radfahrer durch den Bau einer Rurbrücke zwischen Goethestraße und Valencienner Straße durch den Stadtpark (Willy-Brandt-Park) schaffen
  • eine bessere Verknüpfung der einzelnen Mobilitätsträger (Fußgänger, Radfahrer, ÖPNV und motorisierter Individualverkehr/Auto) durch Mobilitätsstationen fördern
  • die Verlagerung von Güterverkehr von der Straße auf die Schiene unterstützen
  • in ein Navigationskartensystem investieren, um den Schwerlastverkehr um die Innenstadt herumzuführen 
  • den Lieferverkehr in der Innenstadt durch die Bündelung von Transporten reduzieren

Ziele 2020-2025, cDU-Stadtverband Düren


Strammes Programm. Weiter so! Aber: