Sehr gut! Sie reden wieder miteinander. Vor Gericht. Wo sonst…? 😉

Eigentlich ging es ja um finanzielle Schäden in Höhe von 15.000 Euro, die laut FDP-Stadtverband Düren durch die damalige FDP-Stadtverbands-Schatzmeisterin Katharina Willkomm (MdB) verursacht worden bzw. von ihr zu verantworten seien. Beziehungsweise um üble Nachrede, weil das alles ja so gar nicht stimme…

Es gehe um entgangene Mitgliedsbeiträge, nicht eingezogene Abgaben von Mandatsträgern und falsch bezahlte Rechnungen. Vor Gericht könne man davon aber wahrscheinlich nur rund 700 Euro einklagen, sagte Vorsitzender Hubert Cremer.

Willkomm selbst wies alle Vorwürfe zurück. Sie habe vorschriftsmäßig gearbeitet und der Partei fünfstellige Summen gespendet. Im Gegenzug hat sie Strafanzeige wegen übler Nachrede erstattet.

„FDP in Düren klagt gegen eigene Bundestagsabgeordnete“, WDR, 30.4.2021

Es geht um 715,66 Euro – um genau zu sein!

Nun wurde also erneut am Amtsgericht Düren verhandelt. Beim gemeinschaftlichen Lesen der Neuigkeiten in der PARTEI-Propagandazentrale wurde uns ganz schwindelig. Und das hat bestimmt nicht am Brokkoli gelegen.

Im Artikel „Ein Stelldichein der FDP vor dem Amtsgericht“, der in der Online-Ausgabe „Gerichtsposse um Dürener FDP“ (Paywall) betitelt ist, erschreckte uns weniger die Tatsache, dass sich die „Liberalen“ schon wieder nicht einigen konnten.

Auch nicht, dass der Stadtverbandsvorsitzende das Gericht mit einem „türkischen Basar“ verglich und den von 200 auf 250 Euro hoch gehandelten Vergleich ablehnte.

Quelle Screenshot: Website FDP Düren (Stand: 17.9.2021)

Tatsächlich geht es nämlich um eine offensichtliche parteiinterne Schlammschlacht.

Gerichtsposse um Dürener FDP“, Dürener Nachrichten online, 16.9.2021 (Paywall)

Auch die Vielfältigkeit des „innovativen“ Finanzgebahrens der selbsterklärten Wirtschafts- und Fiskalpolitik-Profis konnte uns nicht sonderlich schockieren…

Da ist die Rede von fehlenden Geldern auf dem Konto, von nicht gezahlten Mitgliedsbeiträgen, nicht abgeführten Abgaben aus dem Abgeordnetengehalt und, und, und.

Auch entsprechend fehlerhafte Rechenschaftsberichte kamen zur Sprache, wobei Richterin Mertins allerdings feststellte, dass Cremer die ja mit unterschrieben habe.

Gerichtsposse um Dürener FDP“, Dürener Nachrichten online, 16.9.2021 (Paywall)
Quelle Screenshot: Website Katharina Willkomm

Wirklich erschüttert und fassungslos gemacht hat uns jedoch folgendes Zitat:

„Ich habe ihnen eben vertraut“, so der Vorsitzende. Nun stehe der Stadtverband „vor dem finanziellen Ruin“.

Gerichtsposse um Dürener FDP“, Dürener Nachrichten online, 16.9.2021 (Paywall)

Was jetzt? Die Wirtschafts-Profis haben keine 720 Euro auf der hohen Kante oder in der schwarzen Kasse?

Oder bezieht sich Herr Cremer da auf irgendwelche fünfstelligen Beträge, von denen man „wahrscheinlich nur rund 700 Euro einklagen“ kann und die im aktuellen Verfahren „FDP gegen FDP“ laut Richterin „keine Rolle spielen“?

Die Rettung einer der letzten Spaßparteien

Und: Wie soll es jetzt weitergehen mit dem FDP-Stadtverband Düren? Sollen wir ihn einfach sich selbst überlassen – mit all seinen Problemen? Wie lange kann das noch gut gehen?

Und was werden wir vermissen, wenn der finanzielle Ruin da und der Stadtverband weg ist? Wer liefert uns dann noch solch feine Satire-Videos?

Hubert Cremer im WDR-Kandidatencheck

Vielleicht sollten wir eine Spenden-Aktion starten?

Rettet den FDP-Stadtverband!

Seht her: Das neue Geld ist da!


Fortsetzung folgt am 30. September im/am Amtsgericht Düren.
Viel Spaß!