Blühende Landschaften!

Da wird mir schlecht, wenn ich die Pläne sehe. Die sollen sich mal angucken, wat die aus unserer Heimat machen!

Einwohnerin Keyenburg
höre folgendes audio… (O-Ton: 02:32 min)

WDR 5 Morgenecho – Westblick am Morgen 01.10.20

RWE-Terraforming

Da hatte die Dame wohl die Leitentscheidung Braunkohle der Landesregierung schon im Urin, in der ihr ein paar Tage später lapidar mitgeteilt wurde, dass ihr Dorf (Keyenburg) leider demnächst weggebaggert werden müsse. Tja, dumm gelaufen…

Landesregierung: Es bleibt bei der Umsiedlung von fünf Braunkohle-Dörfern
wdr.de, Nachrichten, 07.10.2020

WDR 5 – Westblick aktuell, 15.10.2020


Da lang, Leute. Euer neues Zuhause ist jetzt da drüben!

Was die Landesregierung dabei vergessen hatte zu erwähnen, ist ein unscheinbares, kleines Gutachten, welches sich genau mit der Frage beschäftigt hatte, wie es um die Überlebens-Chance von Dörfern wie Keyenburg aussieht. Jetzt, wo klar ist, dass 2038 eh Schluss ist mit ineffektivem, Heimat und Umwelt fressendem Landschaftsraubbau…

Nun fiel dieses Gutachten – sagen wir mal – nicht gerade RWE-freundlich aus, sondern stellte in diversen Szenarien fest, dass es überhaupt nicht notwendig sei, die Häuser der Menschen aus Keyenberg, Kuckum, Ober- und Unterwestrich sowie aus Berverath abzureißen und ihre Heimat wegzubaggern, um sie ineffizient zu verstromen. Was also machen mit dem bösen Gutachten? Auf gar keinen Fall veröffentlichen – so viel ist mal klar. Am besten einfach unter den Teppich kehren und bei Bedarf abwiegeln, relativieren und dumm stellen.

Brisantes Braunkohle-Gutachten blieb ein Jahr unter Verschluss
wdr.de, Nachrichten, 16.12.2020

Umsiedlung von fünf Dörfern – Ministerium hielt brisantes Gutachten unter Verschluss
spiegel.de, 16.12.2020

Kommentar zu Garzweiler: Belogen und betrogen
von Stefan Lauscher, WDR Landespolitik, 16.12.2020

Quelle: Oliver Krischer (Bündnis90/Die Grünen)


Und Morschenich?

Beim gestrigen Schaulaufen inklusive Presse-Shooting war eine illustre Gesellschaft in das sogenannte „Anhängsel des Hambacher Forsts“ gekommen, um über die blühende Zukunft des Dorfes zu sprechen. Siehe „Wenn an einem Ortsschild zwei Welten aufeinanderprallen“ (Paywall), Verena Müller, Dürener Nachrichten, 30.01.2021.

Neben einem Haufen AktivistiX („an einer Hand abzählbare „Hambi-Supportler““) traten auf:

  • Merzenichs Bürgermeister Georg Gelhausen (cdU)
  • der Ortsvorsteher des alten und des neuen Morschenichs, Michael Dohmes (cdU)
  • der Geschäftsführer der Strukturentwicklungsgesellschaft (SEG) Hambach GmbH, Boris Linden (sPD)
  • der (Noch-)Geschäftsführer der Zukunftsagentur Rheinisches Revier, Ralph Sterck (fdP)
  • Das Amt für Denkmalpflege mit Leiterin Dr. Andrea Pufke und
  • Projektleiter Philipp Huntscha.

Außerdem sei „Landeswirtschaftsministerin Dr. Alexandra Renz“ zugegen gewesen. Haben wir da was verpasst? Gibt es eine mysteriöse Ministerialrätin, die sich auf Presseterminen als erblondete Landwirtschaftsministerin ausgibt oder gab es einen heimlichen Wechsel im Landeswirtschaftsministerium? Alles OK mit Ursula Heinen-Esser und/oder Andreas Pinkwart? *Zwinkersmiley*

Bei allen Unklarheiten zum Weiterleben des Dorfes und zur Reaktivierung einer Dorfgemeinschaft ist eines klar:

Mein Ziel ist, dass wir in Aufbruchstimmung kommen.

Georg Gelhausen (cdu), BM Merzenich
DÜRENER NACHRICHTEN (PAYWALL), 30.01.2021

Was hier noch steht, ist nur noch eine Hülle. (…)
Wir müssen jetzt das Beste daraus machen.

Michael Dohmes (cdu), Ortsvorsteher Morschenich-alt/neu
Dürener Nachrichten (Paywall), 30.01.2021

Was genau „das Beste“ für Morschenich als Teil des „Innovation Valley“ in direkter Nachbarschaft zum „Brainergy-Park“ etc. ist, wird selbstverständlich – wie immer – in einem ausgeklü(n)gelten Bürgerbeteiligungsverfahren ermittelt. Und anschließend geschmeidig ignoriert, um die Pläne des „Dorf-Eigentümers“ (RWE) und dessen Geklüngeltem durchzuziehen. The same procedure as… Ihr wisst schon. *Zwinkersmiley*


Mehr Morschenich


Die PARTEI deckt auf!

Die geheimen Pläne der Braunkohle-Mafia. Von wegen 2038!
Quelle: Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen

Die PARTEI unterstützt:

Wir stehen solidarisch dafür ein, dass in allen drei Regionen alle Siedlungen und Orte bestehen bleiben und ein lebendiges Zusammenleben sowie eine gerechte und selbstbestimmte Transformation möglich werden. Das heißt auch: Die Braunkohle muss im Boden bleiben, denn um die Klimakatastrophe abzuwenden, dürfen 1,5°C Erderwärmung nicht überschritten werden.

Aufruf, Bündnis „Alle Dörfer bleiben“
Alle Dörfer bleiben!
Facebook
Twitter
No more RWE-Terraforming!


PS:

Dürener Nachrichten, 01.02.2021

Kein Problem, bitte für den Hinweis! 😉